Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

Bei Dürre und Hochwasser sind Wasserstands- und Durchflussmessungen an Flüssen unverzichtbar

Dienstag, 23. August 2022 (10:00 Uhr)

Fachleute aus der Wasserwirtschaft treffen sich zum Erfahrungsaustausch

 

Die aktuell niedrigen Wasserstände in den Bächen und Flüssen sowie auch das

Hochwasser im Juli 2021 haben uns eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig

funktionierende Gewässerpegel und genaue Messungen sind. Die Pegel haben eine

enorme Bedeutung im Flusssystem der Ruhr. Sie werden zur Steuerung und

Bilanzierung der Wasserabgaben aus den Talsperren benötigt und bei

Hochwasserlagen dienen sie nicht zuletzt der Information des Katastrophenschutzes

und der Bevölkerung. Auf der Basis von wiederkehrenden Messungen wird der zu

einem bestimmten Wasserstand gehörende Durchfluss ermittelt, der in Volumen pro

Zeiteinheit (z. B. Kubikmeter pro Sekunde) angegeben wird.

 

Zur Bestimmung des Durchflusses werden das Gewässerprofil und die

Fließgeschwindigkeiten mittels ultraschallbasierter ADCP-Messtechnik (AcousticDoppler-Current-Profiler) erfasst.

Unterschiedliche Messsysteme können aber unter

Umständen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und so treffen sich Fachleute

aus der Wasserwirtschaft in der Regel jährlich zu einer so genannten ADCP-Ringmessung.

 

Nach einer coronabedingten Auszeit fand kürzlich wieder eine gemeinsame ADCP-Ringmessung statt.

Gemeinsam mit Emschergenossenschaft und Lippeverband

sowie der Hochschule Bochum hat der Ruhrverband zu diesem Messtermin am

Pegel Hattingen (Ruhr) eingeladen. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus

dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), der

Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), dem Regierungspräsidium Gießen und

den umliegenden Wasserverbänden in NRW nahmen an dem Termin teil.

 

Zunächst wurden die ultraschallbasierten Durchflussmessungen durchgeführt. Mit

Unterstützung der Hochschule Bochum wurden die Messergebnisse

zusammengetragen und ausgewertet. Die Auswertung ergab, dass die

Messergebnisse bei einem mittleren Durchfluss von 17,2 Kubikmetern pro Sekunde

und bei leicht steigendem Wasserstand um maximal 4 Prozent voneinander

abwichen. Diese Abweichung liegt im Bereich der normalen Messunsicherheit und

weist somit eine gute Übereinstimmung der verschiedenen Messgeräte auf. Im

Anschluss tauschten sich die Fachleute an der Hochschule Bochum nebst

Ergebnispräsentation aus. Hier wurden auch weiterführende Fragestellungen zur

Messtechnik, Fehlerbehebung und Handhabung in Sondersituationen diskutiert.

« Zurück zur Übersicht