Dauerregen beschert Gewässern im Ruhreinzugsgebiet eine jahreszeittypische Hochwasserlage
Donnerstag, 12. Januar 2023 (13:00 Uhr)
An Lenne und Volme sind erste Hochwassermeldegrenzen überschritten
Bis zum morgigen Freitagvormittag sind für das Sauerland Niederschläge von zum Teil über
60 Millimeter angekündigt. In Verbindung mit den Niederschlägen der vorangegangenen Tage und
der dadurch bereits erhöhten Wasserführung in den Gewässern führt diese Dauerregenlage zu einer
für die Jahreszeit typischen Hochwasserlage in den Gewässern des Ruhreinzugsgebietes.
Die Wasserstände zeigen einheitlich eine steigende Tendenz. Vereinzelt sind an der Lenne und der
Volme Hochwassermeldegrenzen bereits überschritten. Im weiteren Verlauf des Donnerstags ist mit
weiter ansteigenden Wasserständen zu rechnen.
Der Ruhrverband gibt aktuell aus allen Talsperren weniger Wasser ab, als ihnen zur selben Zeit
zufließt, und sorgt so für eine Reduzierung der Abflüsse in den unterhalb der Talsperren gelegenen
Gewässern. Bei der so genannten Nordgruppe (Henne-, Möhne- und Sorpetalsperre) sowie der
Versetalsperre wird aktuell sogar nur das vorgeschriebene Minimum abgegeben, so dass dort derzeit
der maximal mögliche Rückhalt erfolgt. Die Abgabe aus der Fürwigge-, Ennepe- und Biggetalsperre
ist aufgrund ihres aktuellen Füllstands höher als die Mindestabgabe, aber auch in diesen Talsperren
erfolgt ein Rückhalt.
Insgesamt betrug der Gesamtzufluss in die Talsperren um 12 Uhr am Donnerstagmittag
122 Kubikmeter pro Sekunde, die Abgabe jedoch nur 41 Kubikmeter pro Sekunde. 81 Kubikmeter
pro Sekunde wurden in den Talsperren zurückgehalten. In den kommenden Stunden wird dieser
Rückhalt weiter ansteigen. Der Gesamtinhalt aller Talsperren im Ruhreinzugsgebiet betrug um 12 Uhr
363,8 Millionen Kubikmeter, dies sind 77 Prozent vom Vollstau bzw. 97 Prozent vom langjährigen Mittel.
Da auch für die Folgetage weitere, zum Teil ergiebige Niederschläge angekündigt sind, ist mit einer
Fortdauer der aktuellen Hochwasserlage auch am Wochenende zu rechnen.