Der Winter 2022/23 war im Ruhreinzugsgebiet wieder zu nass und zu warm
Freitag, 17. März 2023 (10:00 Uhr)
Im zehnten Jahr in Folge lagen die Temperaturen über dem langjährigen Mittel für die Jahreszeit
Ähnlich wie im Vorjahr, nämlich mit einem Niederschlagsdefizit im Dezember sowie einem deutlichen
Überschuss im Januar und Februar, hat sich der Winter 2022/23 im Ruhreinzugsgebiet präsentiert. Nach
den Auswertungen des Ruhrverbands fielen im in den vergangenen drei Monaten 325 Millimeter
Niederschlag, 13 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 1927 bis 2021. Diesmal war allerdings der
Januar mit 44 Prozent mehr Niederschlag als üblich der nasseste Monat, während der Februar nur sechs
Prozent über dem langjährigen Mittel lag. Vor einem Jahr war es genau umgekehrt: Der Januar war mit
einem Plus von sieben Prozent nur geringfügig nasser als üblich, der Februar hingegen katapultierte sich
mit gut 100 Prozent mehr in die Top 5 der nassesten Februare seit Aufzeichnungsbeginn 1927.
Eine weitere Parallele zum vorangegangenen Winter: Erneut waren alle drei Monate wärmer als für die
Jahreszeit üblich – der Dezember um 0,1 Grad, der Januar um 2,0 Grad und der Februar um 1,9 Grad.
In der Gesamtbetrachtung des Winters 2022/23 ergab das ein Plus von 1,3 Grad gegenüber dem
langjährigen Mittel und den zehnten Winter in Folge, der im Ruhreinzugsgebiet wärmer war als der
Vergleichszeitraum 1991 bis 2020.
Lediglich im vergleichsweise trockenen Dezember 2022 (minus 12 Prozent gegenüber dem langjährigen
Niederschlagsmittel) war es an drei Tagen in Villigst und einem Tag an der Ruhrmündung erforderlich,
Zuschuss aus den Talsperren des Ruhrverbands zur Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestabflusses zu leisten. Der Gesamtfüllstand aller Talsperren stieg insbesondere dank der
regenreichen Monate Januar und Februar von 66,7 Prozent zu Winterbeginn (1. Dezember 2022) auf
91,5 Prozent am Ende des meteorologischen Winters (28. Februar 2023). Der Ruhrverband sieht sein
Talsperrensystem dank dieses für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Füllstands (gut 25 Millionen
Kubikmeter mehr als üblich) für den Fall einer kommenden Trockenperiode gut vorbereitet.