Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

März 2022: Nur vier trockenere Märze seit 1927 im Ruhrverbandsgebiet

Donnerstag, 09. Juni 2022 (05:00 Uhr)

Frühling war insgesamt zu warm und zu trocken

 

Getrost kann man von einem warmen Frühling sprechen. Dieser wies im Einzugsgebiet der Ruhr in

Summe zu trockene Niederschlagsverhältnisse auf. Insbesondere der März war mit 18 Millimetern im

Gebietsmittel sehr trocken. Seit 1927 gab es sogar nur in vier Jahren einen trockeneren März, zuletzt im

Jahr 1993. Der April hingegen war mit einem Niederschlag von 86 Millimetern um 20 Prozent nasser als

das langjährige Mittel 1927/2021. Allerdings folgte auf den nassen April umgehend ein erneut zu

trockener Monat. Im Mai fehlten zum langjährigen Mittel 1927/2021 rund 17 Prozent.

In Summe fielen im Frühling 2022 im Einzugsgebiet der Ruhr 166 Millimeter Niederschlag und damit 57

Millimeter weniger als im Durchschnitt der Jahre 1927/2021. 17-mal in Folge gab es im Frühjahr eines

Jahres weniger Niederschlag – zuletzt im Jahr 2020, in welchem 134 Millimeter Niederschlag im

Frühjahr fielen.

 

Der April war der einzige Monat des 2022er-Frühlings, in dem im Einzugsgebiet der Ruhr die

Monatsmitteltemperatur unter der des Vergleichszeitraums 1991/2020 – und damit der vergangenen 30

Jahre – lag; er war um 0,8 Grad zu kalt. März und Mai hingegen waren in Bezug auf die

Monatsmitteltemperatur um 1,1 Grad bzw. 1,3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel der vergangenen

drei Dekaden. Insgesamt gesehen war der Frühling 2022 im Einzugsgebiet der Ruhr mit einer mittleren

Temperatur von 8,9 Grad um 0,5 Grad wärmer als der Vergleichszeitraum 1991/2020 und belegt Rang

18 der wärmsten Frühjahre seit 1881. Ebenso warm war das meteorologische Frühjahr 2020.

 

Zuschusspflicht aus den Talsperren war nur im Mai an vierzehn Tagen am Pegel Villigst und an einem

Tag an der Ruhrmündung erforderlich. Die vorgeschriebenen Mindestabflüsse wurden im Frühjahr 2022

zu jeder Zeit eingehalten.

 

Der Gesamtfüllstand aller Talsperren im Ruhreinzugsgebiet stieg bis April an und erreichte am

10.04.2022 mit knapp 96 Prozent seinen bisher höchsten Stand im Jahr 2022. Auf diesem Niveau

verblieb er zunächst bis etwa Ende April, bevor im Mai ein kontinuierlicher Rückgang einsetzte. Zum

Ende des Frühlings am 31. Mai wies das Talsperrensystem einen Füllstand von knapp 93 Prozent auf.

Dieser liegt gut drei Prozent über dem langjährigen Mittel für diese Jahreszeit. Im Vergleich zum Vorjahr

sind in den Talsperren rund 13,8 Millionen Kubikmeter Wasser weniger gespeichert. Dennoch ist das

Talsperrensystem für eine Phase mit möglicher Zuschusspflicht in den kommenden Monaten gut

gerüstet.

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