Nach Dauerregen am Sonntag: Pegelstände im Ruhreinzugsgebiet wieder rückläufig
Dienstag, 08. Februar 2022 (08:00 Uhr)
Die Talsperren des Ruhrverbands werden voraussichtlich mehr als zehn Millionen Kubikmeter
Wasser zurückhalten
Die von den diversen Wetterdiensten angekündigten ergiebigen Regenfälle haben wie erwartet für das
Überschreiten einiger Hochwassermeldegrenzen im Ruhreinzugsgebiet gesorgt. Vor allem am Sonntag
gab es verbreitet Dauerregen, in dessen Folge sich eine jahreszeittypische Hochwassersituation
entwickelte. Von Freitag bis Sonntag sind im Einzugsgebiet der Ruhr durchschnittlich etwa 37 Millimeter
Niederschlag gefallen. Damit wurden bereits nach den ersten sechs Februartagen rund 60 Prozent der
Niederschlagsmenge, die üblicherweise im ganzen Monat fällt, erreicht.
Nach dem Abklingen der Regenfälle am Sonntagabend stiegen die Abflüsse in den Oberläufen noch bis
in den Montagmorgen hinein und in den Unterläufen bis etwa Montagmittag weiter an, zeigen aber
mittlerweile flächendeckend eine verharrende bis fallende Tendenz. Am Pegel Hattingen wurde der
Scheitel um etwa 8:30 Uhr mit einem Wasserstand von 5,06 Metern und einem Durchfluss von rund 390
Kubikmetern in der Sekunde erreicht. Für die nächsten Tage ist aufgrund der Prognosen mit
weitgehend trockenem Wetter und dadurch zurückgehenden Abflüssen in den Gewässern zu rechnen.
Die Talsperren des Ruhrverbands halten aktuell noch signifikante Mengen des ihnen zufließenden
Wassers zurück: Der Zufluss zum gesamten Talsperrensystem betrug in der Spitze am Sonntagabend
um 22:00 Uhr etwa 134 Kubikmeter in der Sekunde. Die Abgabe lag zu diesem Zeitpunkt bei ca. 37,6
Kubikmetern pro Sekunde, sodass in der Spitze rund 96,4 Kubikmeter pro Sekunde in den Talsperren
des Ruhrverbands zurückgehalten wurden. Der Füllstand des Talsperrensystems liegt aktuell bei 87,8
Prozent vom Vollstau. Auf Basis der Wetterprognosen hatte der Ruhrverband vor den Niederschlägen
am Sonntag die Abgabe aus seinen Talsperren erhöht und dadurch etwa vier Millionen Kubikmeter
Freiraum geschaffen.