Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

Sommer 2016 war wärmer und trockener als der Durchschnitt

Dienstag, 13. September 2016 (07:00 Uhr)

Talsperrensystem ist auch für weitere Zuschusspflicht durch schönen Spätsommer gerüstet


Der Sommer 2016 zeigte im Einzugsgebiet der Ruhr seine unterschiedlichen Facetten. War der Juni durch eine Vielzahl von Regentagen und daher durch eine gegenüber dem langjährigen Mittel um 60 Prozent höhere Gebietsniederschlagsmonatssumme geprägt, fielen trotz teils heftiger gewittriger Unwetter sowohl Juli als auch August im Vergleich zum jeweiligen Mittelwert zu trocken aus. Der Gebietsniederschlag in beiden Monaten wies jeweils ein Defizit von etwa 40 Prozent auf. Insgesamt gab es im Sommer 2016 im Einzugsgebiet der Ruhr knapp 10 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Jahre 1927/2015.


Die Monatsmitteltemperatur im Einzugsgebiet der Ruhr lag in allen drei Monaten Juni bis August und damit auch im Sommer 2016 über denen der Vergleichsperiode 1981/2010. Insgesamt gesehen war der Sommer im Einzugsgebiet der Ruhr mit einer mittleren Temperatur von 16,6 Grad um 0,5 Grad wärmer als im Mittel. In jedem der drei Monate gab es Abschnitte mit bestem Badewetter bei heißen Temperaturen, jedoch ebenso Abschnitte, bei denen die Temperaturen kaum die 20-Grad-Marke überschritten.


Im Juni war es aufgrund des überdurchschnittlichen Niederschlagsaufkommens und einhergehend ausreichender Wasserführung der Ruhr praktisch nicht erforderlich Zuschusswasser aus den Talsperren abzugeben. Erst in der zweiten Juliwoche mussten die Abgaben der Talsperren weiter erhöht werden, um die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflüsse in der Ruhr zu gewährleisten. Diese Zuschusspflicht dauerte den restlichen Sommer über an. Die vorgeschriebenen Mindestabflüsse wurden im Sommer 2016 so zu jeder Zeit eingehalten.


Der Gesamtfüllstand aller Talsperren blieb im Juni wegen ausbleibender Zuschussverpflichtungen weitgehend konstant bei rund 93 Prozent. Erst ab Anfang Juli begann der Füllstand aufgrund der erforderlichen höheren Talsperrenabgaben zu sinken. Dieser Rückgang setzte sich in der Folgezeit bis Ende August fort. Zum Ende des Sommers am 31. August wies das Talsperrensystem noch einen Füllstand von 82 Prozent auf und ist damit für eine mögliche Fortsetzung der Zuschusspflicht gut gerüstet.

Im Sommer 2016 kam es in Folge von Gewitterlagen zu einer Vielzahl von Starkregenereignissen. Diese führten an den großen Gewässern im Ruhreinzugsgebiet wie Ruhr, Lenne und Volme zwar nicht zu einer Überschreitung der Hochwassermeldegrenzen. Gleichwohl kam es an kleineren Gewässern zu teils erheblichen, mit Schäden verbundenen Ausuferungen und in Städten zu Überflutungen durch Überlastung der Kanalisation.

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