Trockenster November seit 1926 im Einzugsgebiet der Ruhr
Mittwoch, 30. November 2011 (14:00 Uhr)
Der November 2011 ist mit registrierten 4 mm Niederschlag der trockenste November im Einzugsgebiet der Ruhr seit Beginn der langjährigen Vergleichszeitreihe im November 1926. Er unterbietet den bisher trockensten November des Jahres 1953 (11 mm Niederschlag) um 7 mm. Auch im Hinblick auf alle Monate der Vergleichszeitreihe zeigt sich die Sonderstellung des Novembers 2011: nur im April 2007 wurde mit 2 mm ein noch geringeres Gebietsmittel für das Ruhreinzugsgebiet ermittelt. Zusammen mit dem September 1959 (ebenfalls 4 mm) ist der November 2011 im Ruhreinzugsgebiet der zweittrockenste Monat überhaupt seit Beginn der Vergleichszeitreihe im November 1926. Insgesamt weist der November 2011 ein Niederschlagsdefizit von 94 mm Niederschlag gegenüber dem langjährigen Vergleichswert auf.
Historisch niedrigste Pegelstände wurden aber an der unteren und mittleren Ruhr nicht verzeichnet, da der Ruhrverband mit seinem Talsperrensystem im Sauerland dafür sorgt, dass die gesetzlich geforderte Mindestwasserführung stets eingehalten wird. In Villigst sind dies 7,5 m³/s und im Gewässerabschnitt zwischen Hattingen und der Ruhrmündung 13 m³/s. Dies ist insbesondere für die Wasserwerke an der unteren und mittleren Ruhr wichtig, die täglich Trink- und Brauchwasser für Millionen Menschen sowie für Gewerbe und Industrie gewinnen und aufbereiten.
Eine solch trockene Witterungsphase beansprucht das Talsperrensystem im besonderen Maße. Heute beträgt der Gesamtzufluss zu den Ruhrverbandstalsperren beispielsweise 2 m³/s und die Gesamtabgabe 14 m³/s. Damit leistet das Talsperrensystem einen entscheidenden Beitrag zur Niedrigwasseraufhöhung. An der unteren Ruhr stammt das dort vorbeifließende Wasser demnach mehr als zur Hälfte aus den Talsperren des Ruhrverbands.
Die Zuschussphase wirkt sich auch auf die Stauinhalte in den Talsperren aus. Aufgrund der vorrauschauenden Bewirtschaftung ist das Talsperrensystem heute immer noch zu zwei Dritteln gefüllt und liegt damit nur 7 % unter dem für diese Jahreszeit üblichen Füllstand.
Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht die trockene Phase aber zu Ende. Schon für den morgigen 1. Dezember 2011 sind erste Niederschläge angekündigt, und auch für die Folgetage sind weitere Niederschläge zu erwarten.