Talsperrenleitzentrale
des Ruhrverbands

Winter 2021/2022 – Talsperren des Ruhrverbands sind gut gefüllt

Montag, 14. März 2022 (11:00 Uhr)

Wintermonate im Ruhreinzugsgebiet waren zu nass und zu warm

 

Die Wintermonate im Ruhreinzugsgebiet präsentierten sich als zu nass und zu warm. Der Winter

2021/2022 startete im Dezember mit einem Niederschlagsdefizit, erwies sich in den Folgemonaten jedoch

als „nasse Angelegenheit“. Er belegt Rang sieben der wärmsten Winter seit 1881 und ist der neunte zu

warme Winter in Folge.

 

Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt war der Dezember 2021 um 29 Prozent zu trocken. Im Januar

2022 wurde hingegen ein Niederschlagsüberschuss von sieben Prozent registriert. Im Februar fiel doppelt

so viel Niederschlag – damit war er der niederschlagsreichste Wintermonat. Seit Beginn der

Niederschlagsaufzeichnungen, mit denen der Ruhrverband im Jahr 1927 begonnen hat, gab es erst vier

Jahre mit einem niederschlagsreicheren Februar – zuletzt war dies 2020 der Fall.

 

Insgesamt fielen im Winter 2021/2022 im Einzugsgebiet der Ruhr 345 Millimeter Niederschlag. Dies sind

20 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 1927/2020 und 94 Millimeter mehr als im vorangegangenen

Winter.

 

Aber der Winter konnte nicht nur nass, sondern auch warm. Im Einzugsgebiet der Ruhr waren alle drei

Wintermonate in Bezug auf die Monatsmitteltemperatur deutlich wärmer als im Vergleichszeitraum

1981/2010: der Dezember 2021 um 1,5 Grad, der Januar 2022 um 1,8 Grad und der Februar 2022 sogar

um 3,2 Grad.

 

Der Februar 2022 war mit einer Monatsmitteltemperatur von 4,3 Grad Celsius der wärmste, der Januar mit

2,6 Grad Celsius der kälteste Wintermonat. Insgesamt war der Winter 2021/2022 im Einzugsgebiet der

Ruhr mit einer mittleren Temperatur von 3,4 Grad Celsius um 2,1 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum

1981/2010. Letztendlich war er um 1,2 Grad wärmer als der vorangegangene Winter.

 

Die erfreulichen Auswirkungen der Nässe für die Ruhrverbands-Talsperren: Aufgrund der ausreichend

hohen natürlichen Wasserführung war es im Winter 2021/2022 weder am Pegel Villigst noch auf dem Gewässerabschnitt Hattingen bis zur Ruhrmündung erforderlich, Zuschüsse aus den Talsperren zur

Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflusses zu leisten.

 

Zu Beginn des Winters lag der Gesamtfüllstand aller Talsperren am 1. Dezember 2021 bei 79,4 Prozent.

Insbesondere die „günstigen“ Niederschlagsverhältnisse im Januar und Februar konnten zum Aufstau des

Talsperrensystems genutzt werden, sodass am 28. Februar 2022 die Talsperren in Summe zu 92,6

Prozent und damit für die Jahreszeit überdurchschnittlich gut gefüllt waren. Es waren 42 Millionen

Kubikmeter Wasser mehr in den Talsperren vorhanden als zu Ende des vorangegangenen Winters. Seit

der vollständigen wasserwirtschaftlichen Verfügbarkeit der Biggetalsperre im Jahr 1968 gab es zu dieser

Jahreszeit erst vier Mal einen höheren Füllstand. Für den Fall einer Trockenperiode ist das

Talsperrensystem des Ruhrverbands gut vorbereitet.

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